Gesungen von Manickam Yogeswaran
Angesichts von Ausschreitungen und Intoleranz im Namen von “Religion” wäre es unangemessen, von indischer Spiritualität zu sprechen und dabei die Augen vor der Wirklichkeit zu schließen. 1
Dem Sektierertum trat schon vor zweihundert Jahren der Dichter-Komponist Tyagaraja eindringlich entgegen:
“Wie stellen sich die Menschen das Göttliche denn vor, um dich zu verehren? Ich verneige mich vor jenen, die die Seele zweier Mantras miteinander kombinieren [anstatt dem Sektierertum zu frönen]: die heiligen Silben Ma aus dem Shiva-Mantra und Ra aus dem Nārāyana-Mantra.” – Tyagaraja (1767-1847) in Evarani nirnacira (Rāga Nādachintāmani).
Manickam Yogeswaran stellt seine künstlerische Arbeit in den Dienst der Völkerverständigung und Friedensarbeit, wo immer sich die Möglichkeit bietet.
- “Pathos” bzw. “Mitgefühl” gilt als prominenteste Stimmung (Rasa) im spirituellen Liedrepertoire; ein anonymes Sanskrit-Sprichwort-besagt: “raseshu karunā rasah:” (“among the aesthetic moods, compassion is the aesthetic mood,” or, “pity is the sentiment of sentiments.”) – William J. Jackson, Tyagaraja and the Renewal of Tradition: Translations and Reflections, Motilal Banarsidass, Delhi 1994, S. 235[↩]