deutsch

Glück ist seine Freude in der Freude anderer zu finden – Bernanos
(zitiert von Frédéric Lenoir in La Puissance de la joie, Le Livre de Poche)

Die englische Bezeichnung AIUME steht für “Adapting Indian Universals in Music Education”: respektvollen Zugang zu einer Kultur, in der Musik als Schlüssel zum interkulturellen Dialog wie auch zur Entdeckung der eigenen Kreativität gilt.

Mit berührenden Melodien und mitreißenden Rhythmen helfen wir Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, sich auf freudige und selbstbewusste Weise auf das gemeinsame Musizieren einzulassen. Dafür sind keinerlei Vorkenntnisse erforderlich.

Workshops (deutsch)

Voraussetzungen

Die Teilnahme am Workshop setzt keine Vorkenntnisse voraus. Es geht hier um eine besondere Art des gemeinsamen Musizierens, die selbst ohne Instrumente erlernbar ist:

  • aus Freude daran, selbst Musik zu machen
  • neue und faszinierende Horizonte zu entdecken
  • Kontakt mit einer anderen Kultur

Zielgruppen

Besonderer Wert wird darauf gelegt, alle Aktivitäten und das Lerntempo an die Interessen und Fähigkeiten der jeweiligen Teilnehmer anzupassen:

Laien, Musiker, Musikpädagogen, Kinder, Körperlich und geistig Behinderte (Rehabilitation und Sonderpädagogik), Intensivkurse für Musiker, Sozialarbeiter und Therapeuten (Referenzen auf Anfrage).

Vielfalt

Eine unendliche Vielfalt kunstvoll verknüpfter Melodien und Rhythmen ist hierbei der Schlüssel zur Erweiterung unseres Horizontes.

Der Workshop wird in Zusammenarbeit mit anderen Kultureinrichtungen, Schulen, Konservatorien und Universitäten durchgeführt.

Zu den Inhalten des Workshops gehören, je nach Absprache

  • Singen von Tönen (“Saptasvara”, die sieben Tonsilben)
  • Raga-Melodien mit der natürlichen Stimme mit und ohne Verzierungen
  • Zeitempfinden und rhythmische Silben (Tala)
  • Darstellen von metrischen Zyklen mit den Händen
  • Spielen der akustischen Tambura (Bordunlaute) und Zymbeln
  • Zwischentöne und Verzierungen bewußt einsetzen
  • Gemeinsames Musizieren: improvisatorische Anwendung von Raga und Tala mit Einsatz einer akustischen Tambura

Die Tambura

Tambura_sculpture_Arun

Das wichtigste Begleitinstrument Indiens zierte die Salons von Fürsten, Kaufleuten und Kurtisanen. Seit dem frühen 20. Jahrhundert beflügelt der Klangreichtum gerade dieses Instruments die Fantasie eines neu entstehenden Konzertpublikums. Seither ist die aktive Teilnahme von Rasika genannten Musikliebhabern nicht mehr aus dem Musikleben Indiens wegzudenken.

Die Tambura (Tānpūra in Nordindien) hat meist vier Saiten. Ihre heutige Form ist seit dem 17. Jahrhundert bekannt und vereinigt Merkmale der indischen Zither (Vīnā oder Bīn) mit denen der Langhalslaute.

Von ähnlichen Instrumenten benachbarter Regionen (Tanbur) unterscheidet es sich sowohl durch seine Funktion als durch seine Spielweise. Spätestens seit dem 13. Jahrhundert bedienen indische Musiker sich nämlich eines Grundtons “Sa”, den sie – je nach Stimmlage oder Soloinstrument – frei wählen können.

Als Halteton (Bordun) bildet “Sa” den Ausgangspunkt für melodische Gestalten, die man mit “Färbung des Geistes” (Rāga), also Gefühlsausdruck, bezeichnet. Ein reicher Fundus recht unterschiedlicher Ragas ermöglicht es, jede nur denkbare Stimmung (Rasa) auszudrücken. 

Auf dieser scheinbar einfachen Grundlage entwickelten sich 72 Tonleitern als Orientierung für Komponisten, Musiker und Tänzer. Zudem schafft die Tambura ein geeignetes Umfeld, in dem der musikalische und poetische Ausdruck vieler Epochen und Kulturen zu einem Ganzen zusammenwachsen – und doch immer persönlich – bleiben konnte.

Text: Ludwig Pesch | English | Nederlands
Zeichnung: Arun VC

Hörbeispiel: die hier abgebildete Tambura, gespielt von Ludwig Pesch
Tanjore-style Carnatic tambura.JPG
Photo (C) Martin Spaink Wikimedia

Indien – eine ferne Heimat

Ein Referat von Ludwig Pesch, Musikologe und Flötist, Amsterdam

Überarbeitete Version mit aktualisierten Quellenangaben 2022

Ein Beitrag aus der Konzert- und Kolloquiumsreihe „Musik & Mensch“ – Zyklus 2007/2008 HEIMAT, Uhr Pädagogische Hochschule FHNW, Aarau (Schweiz)

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.

„Stufen“ von Hermann Hesse (4. Mai 1941)
Ein Gedicht, das für viele vertraut klingt: Deutschlandfunk Kultur >>

Reconciliation
Text und Musik: Manickam Yogeswaran

On rights, peace and reconciliation.
And peaceful co-existence.
Rights, Peace and Reconciliation
Tamils, Sinhalese, Muslims
Everybody living with dignity
That’s the true meaning of Rights.
Celebrate each others’ rights
That’s the true meaning of Peace.
Race, language, caste, difference
Living in harmony.
Agnus dei, qui tollis pecatur mundi,
Miserere domini.
O Lamb of God, who takes away the sins of the world, have mercy upon us.
Speaking:
So, it’s been possible to talk peace. Indeed, live in peace.
There is an alternative to war and destruction. Everyone remember these three words.
They may not be religious mottos, but important for the future of Sri Lanka.
Important for the future of this unfair world.
Rights, Peace and Reconciliation.

Gathe Gathe para gathe paragadhi
Gathe Bodhi swaha.
Gone gone all gone beyond
Gone into Buddha nature.
This is the first preaching of Buddha after his enlightenment under the Bodhi tree.

More audio and video contents by Manickam Yogeswaram >>

Idakka P. Nanda Kumar belongs to the Marar community of hereditary temple musicians whose members have played the Idakka for several centuries. As Mridangam exponent with advanced training under Palghat T. R. Rajamani – son of the legendary Palghat Mani Iyer – he incorporates complex Carnatic patterns in his Idakka performances. Video © P.V. Jayan and Ludwig Pesch (2009) | For more information, visit https://www.nandakumar.mimemo.net